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ULI RAFFEL ...
Teil 2: 2001 - Mein erster Marathon
Anfang 2001 bin ich meistens mit Frederic
im Mariendorfer Volkspark gelaufen. 15 Minuten, dann 10 Minuten Erholung und
dann noch mal 15 Minuten. Als wir einmal wenig Zeit hatten, haben wir dann
versucht, 30 Minuten am Stück zu laufen und da das überraschend gut geklappt
hat, sind wir von da an immer in einem Stück gelaufen und haben uns auf bis
zu 45 Minuten gesteigert. Da ich mir ausgerechnet hatte, dass es wohl ausreicht,
20 km zu laufen und den Rest flott zu gehen, um beim Marathon im Zeitlimit
von 6 Stunden zu bleiben, bin ich im Mai das Wagnis eingegangen und habe mich
für den Berlin-Marathon angemeldet.
Von da an war das Training fast ein Selbstläufer:
20.05.2001: Erster 10-km-Trainingslauf auf der Bahn (70:00)
08.06.2001: Erster Trainingslauf über ca. 14-15 km
10.06.2001: Erster Wettkampf (Lichtenrader Meile: 14,4 km in 1:35:42)
Auch wenn ich bis dahin mit relativ sportlichen Strassentretern immer ohne Probleme
gelaufen bin, habe ich mich dann doch entschieden, mir richtige Laufschuhe zu kaufen,
nämlich den Brooks Beast. Und es ging weiter:
12.07.2001: Erster 10-km-Trainingslauf auf der Bahn in unter 60 Minuten
26.08.2001: Erster Halbmarathon-Wettkampf ("Die Generalprobe") 2:28:11
Die Generalprobe war ein erster Rückschlag, denn ich habe gerade mal 13 km geschafft
und bin den Rest dann mehr oder weniger gegangen. Aus heutiger Sicht würde ich sagen,
dass das bei 32° Höchsttemparatur nicht grossartig verwunderlich war, aber für mich
war es natürlich erst einmal eine Enttäuschung. Ich habe mir dann einen weiteren
Halbmarathon gesucht, bei dem zum Glück zur 12° Höchsttemparatur waren.
09.09.2001: Erster durchgelaufenener Halbmarathon ("Mercedes-Benz-Halbmarathon") 2:13:40
3 Wochen später war es nun so weit. Ich hatte mir vorgenommen, in unter 5 Stunden
durchzulaufen oder, wenn es einfach nicht mehr geht, dann den Rest zu gehen, um im
Zeitlimit zu blieben. An der Strecke hatte ich viele Freunde und Verwandte postiert,
so dass ich ständig moralisch umsorgt war. Auch wenn ich in der 2. Hälfte zunehmend
langsamer wurde, habe ich es doch geschafft, ohne echte Gehpausen (Gehpausen, die nicht
der Verpflegungsaufnahme dienen) durchzulaufen. Auch wenn ich mich beim Einbiegen auf
den Ku-Damm nicht wirklich nach einem schnellen letzten Kilometer gefühlt hatte,
so musste es einfach noch einmal sein, um unter 5 Stunden zu bleiben. In der Tat habe
ich es dann auch noch geschafft: 4:59:49. Da laeuft man einen ganzen Marathon und am
Ende geht es dann um ein paar Sekunden...
Nach dem Marathon tat mir dann naturgemäss erst einmal alles weh, Treppen runter gehen
war an den nächsten Tagen so gut wie unmöglich und ich habe 4 Wochen gebraucht, bis
ich im Training mal wieder 10 km laufen konnte. Aber trotz der kurzen Vorbereitung:
Ich hatte es geschafft!
Zum Schluss noch ein wenig Zahlenmaterial zum Marathon:
Marathon-Zwischenzeiten:
5 0:34:11
10 1:08:00 0:33:49
15 1:42:07 0:34:07
20 2:17:27 0:35:20
25 2:53:11 0:35:44
30 3:31:48 0:38:37
35 4:09:01 0:37:13
40 4:45:02 0:36:01
42,195 4:59:49